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2004: Interview mit Jürgen Klinsmann

"Den Fußball dazu benutzen, um anderen Werte zu transportieren" - Jürgen Klinsmann über sein Projekt "street football world"Über hundert Mal stand er im Nationaltrikot der bundesdeutschen Fußballnationalmannschaft, wurde unter anderem Weltmeister und Europameister, schließlich wechselte er auf die Trainerbank. Als Bundestrainer wurde er dritter bei der WM 2006, seit 2011 trainiert er die Nationalmannschaft der USA. Jürgen Klinsmann wird oft als Vorzeigespieler des deutschen Fußballs bezeichnet.

Steil nach oben

Das Licht der Welt erblickte Jürgen Klinsmann am 30.7.64 in Göppingen. Nach den Anfängen bei TB Gingen/Fils und SC Geislingen kam der junge Sportler 1978 zu den Stuttgarter Kickers. Nach sechs Jahren wechselte er zu VFB Stuttgart. Bei diesem Klub sollte er fünf Jahre bleiben. In dieser Zeit hatte Jürgen Klinsmann viele Erfolge zu verbuchen. So wurde er unter anderem in die Nationalmannschaft berufen, wurde 1988 Torschützenkönig der Bundesliga und noch im gleichen Jahr wählten ihn die Sportjournalisten zum Fußballer des Jahres. Obendrauf erklärte man ihn 1988 bei der Europameisterschaft zum besten Stürmer des Turniers. Eine internationale Karriere zeichnete sich ab und sollte bald ihre erste Phase erreichen.

Erster Auslandsvertrag und Weltmeistertitel

Im Jahr 1989 war es nun soweit: Jürgen Klinsmann wurde von Inter Mailand verpflichtet und bestätigte dort seinen Ruf als unermüdlicher Torjäger. Mit dreizehn Ligagoals reihte er sich unter die erfolgreichsten Schützen ein. Ein Jahr später, 1990, wurde für Jürgen Klinsmann ein Traum wahr: die deutsche Nationalmannschaft gewann bei der Weltmeisterschaft in Italien den Weltmeistertitel. Im Finale gegen Argentinien siegte die deutsche Elf 1 : 0 durch einen Elfmeter von Andreas Brehme. Während des gesamten Turniers steuerte Jürgen Klinsmann drei Tore bei. Im Verlauf seiner weiteren Karriere sollte der Fußballer auch Europameister und deutscher Meister werden. 1992 wechselte Jürgen Klinsmann zu As Monaco, wo er zwei Jahre spielte. Und bei seinem nächsten Arbeitgeber sollte er eine ungewöhnliche Auszeichnung erlangen.

Von Engländern bewundert

1994 wurde Jürgen Klinsmann von Tottenham Hotspur für zwei Jahre verpflichtet, wo er nach anfänglicher Skepsis die Massen begeistern konnte. Bereits nach einem Jahr wurde er auf der Insel zum Fußballer des Jahres gekürt. Nicht unbeachtet sollte auch die Rolle eines gewissen „Botschafters“ Deutschlands auf der Insel bleiben, der die Vorstellungen der Engländer über die Deutschen deutlich verbesserte. Jürgen Klinsmann verließ 1995 Tottenham Hotspur und wechselte zum FC Bayern München. Mit dem deutschen Rekordmeister gewann er den Europapokal und stellte selbst bei diesem Turnier einen Rekord auf: mit 15 Toren in zwölf Spielen war er der erfolgreichste Schütze. Erst nach 5 Jahren konnte dieser Rekord überboten werden. Von Bayern München wechselte Jürgen Klinsmann zu Sampdoria Genua, wo er lediglich acht Spiele absolvierte. Seine darauf folgende Rückkehr zu Tottenham Hotspur sicherte der englischen Mannschaft zumindest den Klassenerhalt. Im Dezember 1998 erklärte Jürgen Klinsmann das Ende seiner aktiven Karriere als Fußballspieler. In den Jahren 2004 bis 2006 war Jürgen Klinsmann unter anderem Bundestrainer seit Juli 2011 ist er Nationaltrainer der USA. Zu den zahlreichen Auszeichnungen, mit denen der Ausnahmefußballer geehrt wurde, zählt auch das Bundesverdienstkreuz am Bande.



Im September 2004 sprach DW-Redakteur Thomas Mandlmeier mit Jürgen Klinsmann über seine Tätigkeit als Bundestrainer und die WM 2006.

Autor: Andreas Zemke

Redaktion: Uta Hardes-Schmeißer
Zeitreise / Sportgeschichte(n)
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