Die katholische Kirche fälscht ihren Herrschaftsanspruch. Was als angeblicher Akt der Konstantinischen Schenkung im 4. Jahrhundert begann und im Mittelalter als Machtargument gebraucht wurde, ist heute einer der stetig wiederkehrenden Vorwürfe gegen das Papsttum und die Kirche in jener Zeit – befeuert er doch allzu gut das Bild einer gierigen und verlogenen Geistlichkeit. Unbestritten ist heute, dass die Quellen, die die Übertragung zahlreicher kaiserlicher Privilegien und des gesamten weströmischen Imperiums von Kaiser Konstantin auf Papst Silvester I. bezeugen, gefälscht wurden. Doch wo und wann entstand diese Lüge? Welchen Effekt hatte die Schenkung auf machtpolitische Auseinandersetzungen? Und warum nahmen selbst die Päpste letztlich Abstand davon, ihre Herrschaft auf Kaiser Konstantin zurückzuführen? Dabei stoßen wir abermals auf alte Bekannte, die schon des Öfteren unser gegenwärtiges Bild vom 'finsteren Mittelalter' geprägt haben.
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Fresken in der Silvester-Kapelle
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