Einmal im Jahr findet sich die deutsche Kinobranche in Leipzig zusammen, um in einer Septemberwoche, die neusten Filme aus aller Welt zu schauen. Hier wird projiziert, was für den regulären Zuschauenden erst Wochen, gar Monate später offiziell über die Leinwand flimmert. Wir, Sara, Naomi und Philipp, waren dabei und haben uns ein paar Leckerbissen aus dem mit 80 Produktionen bestückten Programm herausgesucht.
Den Anfang macht Perfect Days von Wim Wenders. In seiner unscheinbar-alltäglichen Routine beobachtet der Zuschauende die Toilettenreinigungskraft Hirayama (Koji Yakusho) bei seiner Arbeit. In poetischer Leichtfüßigkeit, die sich aus der Liebe für Bücher, Kassetten und rauschende Blätter zusammensetzt, zeichnet der Film ein sanftes und nach innnen gekehrtes Portrait eines wortkargen Protagonisten.
In The Old Oak untersucht der Regisseur Ken Loach die ambivalenten Haltung Bewohner*innen eines britischen Dorfes gegenüber syrischen-geflüchteten Menschen. Während Pubbesitzer TJ Ballantyne (Dave Turner) die Ankommenden mit offenem Herzen empfängt, ist das Verhalten der Bewohner*innen von Angst, Hass und Ablehnung geprägt. Nur langsam baut sich Solidarität und Verständnis auf.
Hirokazu Kore-edas 怪物 (Monster) beginnt mit einem brennenden Haus und endet mit einer Brücke, dazwischen entpuppt sich eine Geschichte, die sich durch unterschiedliche Erzählweisen zusammensetzt und von der Freundschaft zweier Jungen erzählt.
